compiled by Arthur Bachmann, the Hilfskomitee of the Galician-German`s referee for cultural affairs
The following selection comprises persons who were of great importance for the Galician Germans in the past. In different positions and functions they influenced and even partly determined during their lifetime the life of the German minority. (In German only)
Die Gründung der Lemberger evangelischen Gemeinde am 16.10.1778, also zu einer Zeit, als noch nicht einmal die Rede von der Josephinischen Einwanderung war, ist insbesondere ein Verdienst des Kaufmannes und Industriellen Johann Friedrich Preschell.
Die sich nach der Angliederung Galiziens an Österreich bildenden Gemeinden wurden 1784 der Teschener Superintendentur unterstellt. Geleitet wurde sie von Traugott Bartelmus, der am 27.02.1784 von Joseph II. zum Superintendenten berufen wurde. Er verwaltete die Kirche in Galizien bis 1803.
Ephraim Gottlob Hoffmann war ein Pastor (von 1778-1787), der sich nicht nur um die Festigung des evangelischen Kirchenlebens in Lemberg, sondern im ganzen Land verdient gemacht hat.
Joseph Brigido Freiherr von Bresowitz, wurde schon bald nach der Besitznahme des Kronlandes Galizien und Lodomerien zum Vice-Gouverneur berufen. Um die Besiedlung des Landes mit deutschen Kolonisten zügig durchführen zu können, berief Joseph II. den Grafen Joseph von Brigido 1780 zum Gouverneur und Ansiedlungskommissar von Galizien 1780-1815.
Hofrat Ernst Traugott von Kortum hat sich um das evangelische Kirchen- und Schulwesen Galiziens große Verdienste erworben. In vielen Gemeinden konnten Schulen, Pfarr- oder Bethäuser nur dank der großzügigen Hilfe Kortums (großzügige Kredite) fertig gebaut werden.
Nach der 1804 erfolgten Gründung einer eigenen Superintendentur für Galizien und die Bukowina wurde Josef Paulini mit Hofdekret vom 07.11.1804 zum ersten Superintendenten der galizischen Diözese ernannt.
Bredetzky gehört zu den bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Galiziendeutschtums. Er war Literat, Wissenschaftler, Chronist des Zeitgeschehens und ein alle anderen überragender Kirchenmann.
Nach seinem Studium in Jena arbeitete Samuel Fuchs als Privatlehrer ungarischer Magnaten. 1796 war er Professor der Philosophie und orientalischen Sprachen am Erziehungsinstatut in Leutschau, ab 1809 dort auch als Prediger und Gymnasiallehrer.
Nach dem Studium war Friedrich Wilhelm Stockmann Garnisonspfarrer auf der sächsischen Festung Königstein. Er war eine charismatische Persönlichkeit und ein ausgezeichneter Prediger. Er war 1817 Pfarrer in Lemberg und 1818-1831 Superintendent.
Dr. Adolf Theodor Haase verbrachte seine Bildungszeit und die ersten Jahre seiner Amtstätigkeit in seiner sächsischen Heimat, war Pastor in Schönborn und Diakon in Radeberg, bevor er 1833 mit 31 Jahren zum Pfarrer in Lemberg und zum Superintendenten berufen wurde.
Nach dem Ableben von Superintendent Haase wurde der 27-jährige Emil Grafl zum Pfarrer der Lemberger Gemeinde gewählt (1871-1901), der er dreißig Jahre lang in aufopferungsvoller Pflichttreue und unermüdlicher Hingabe bis zu seinem Tode diente. Grafl übertraf alle seine Vorgänger an christlicher Menschenfreundlichkeit, warmer und echter Nächstenliebe und Verständnis für die Sorgen und Nöte seiner Pfarrkinder.
Superintendent Hönel hat sich in hohen Maße darum verdient gemacht, dass sich nach dem Erlass des Reichsvolksschulgesetzes von 1869 und den Nachfolge-gesetzen die deutschen evangelischen Gemeinden - trotz der damit verbundenen großen finanziellen Belastungen - (mit nur einer Ausnahme) für die Beibehaltung ihres konfessionellen Schulwesens als Privatanstalten entschieden haben.
Carl Gustav Zipser absolvierte das Staatsgymnasium in Teschen und studierte dann vier Jahre an der evangelischen Fakultät in Wien Theologie.
Zuerst wirkte er an der Gumpendorfer Schule als Lehrer, danach studierte er Botanik.
Herrmann Fritsches Name war in ganz Österreich wohl bekannt. Man hatte ihn wiederholt zum Präsidenten der österreichischen Generalsynode gewählt. Fritsche gehörte zu den angesehensten Kirchenmännern der Monarchie und stand 35 Jahre lang in der Leitung der galizischen Kirche als Superitendent.
1896 begründete Zöckler nach dem Vorbild der Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel mehrere kirchliche und soziale Einrichtungen, die in Osteuropa einmalig waren und unter dem Namen „Zöcklersche Anstalten“ auch in Deutschland bekannt waren. Zöckler hatte großen Anteil daran, die große Auswanderungswelle der evangelischen Deutschen Anfang des 20. Jahrhunderts nach Preußen zu stoppen.
Durch Rudolf Boleks führende Stellungen in den weltlichen Volkstums-organisationen entwickelte er sich zum politischen Führer der Galiziendeutschen, zu einem sachlich denkenden, umsichtigen und oft auch diplomatisch handelnden Lenker der galiziendeutschen Minderheit in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.
Butschek studierte in Teschen und Bielitz. Er war Lehrer in Bielitz und Krakau, wo er die dortige einklassige Schule zu einer achtklassigen evangelischen Volks- und Bürgerschule ausbaute und die er fast 40 Jahre lang als Direktor leitete.
Dr. Georg Faust kam 1903 aus seiner holsteinischen Heimat als Nachwuchsgeistlicher in die Bukowina und war Vikar in Czernowitz.
Von 1905-1908 arbeitete er als Pfarrer in Hliboka /Bukowina und von 1908-1914 war er Pfarrer in Dornfeld.
In der Person von Dr. Rudolf Kesselring begegnen wir einer der hervorragendsten, intelligentesten aber auch umstrittensten Persönlichkeiten des evangelisch-galizischen Deutschtums. Er ist der erste in Ostgalizien geborene Nachkomme pfälzischer Siedler, der evangelischer Theologe wurde, in seiner Heimat verblieb und hier ein Pfarramt übernahm.
Müller gehörte nicht zu den schillernden Persönlichkeiten der galiziendeutschen Geschichte wie Zöckler, Kesselring, Seefeldt u. a., sondern zu den Machern der Geschichte, die erfahrungsgemäß in der 2. Reihe stehen, zu den Stellvertretern, die die Arbeit machen.
Nach dem Besuch höherer polnischer Schulen, dem Lehrerexamen - und nach der Arbeit im öffentlichen Schuldienst - war Reinpold ab 1910 Leiter der von der Peter-Rosegger-Stiftung des Schulvereins in Wien gegründeten deutsch–katholischen Privatvolksschule in Mariahilf und Vorstandsmitglied des „Bundes der christlichen Deutschen“.
Schmidt wurde im Egerland geboren und kam nach dem Studium an der Tierärztlichen Hochschule in Wien Anfang 1905 als Militärtierarzt zum k. k. 6. Ulanenregiment nach Dembica in Galizien. Bei seinen Dienstreisen, auch durch deutsche Siedlungen, erkannte er sehr schnell die dem Volkstum drohenden Gefahren des Untergangs, falls es nicht gelingen sollte, die über das ganze Land zerstreut lebenden Deutschen in einem Verein zu sammeln und sie zu einem gemeinsamen Abwehrkampf zu verbinden.
Dr. Ludwig Schneider studierte deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft in Lemberg, Graz und Berlin, unterrichtete an verschiedenen Gymnasien in Lemberg, Zloczow und am II. k.k. Staatsgymnasium in Lemberg bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1929.
Dr. Fritz Seefeldt kam 1916 aus der Schleswig-Holsteinischen Kirche als Seelsorger nach Galizien. 1916-1933 war er Pfarrer in Dornfeld, gründete 1920 - nach dem Vorbild dänischer Landvolkshochschulen - eine Heimvolkshochschule, in der Jugendliche in drei- bis fünfmonatigen Kursen Kenntnisse in deutscher Geschichte, Literatur und Kultur vermittelt bekamen.
Jakob Valentin Rollauer war einer der bedeutendsten, vielseitigsten und eigenartigsten Persönlichkeiten des galizischen Deutschtums, ein Mann, der als Germanist, Altphilologe und Kenner der polnischen Literatur über ein Wissen verfügte, wie nur wenige seinesgleichen, dessen Leben eigenartigerweise in mehrere sich voneinander unterscheidende Abschnitte zerfiel, von denen jeder durch besondere Leistungen charakterisiert war.