Ihm verdanken die Galiziendeutschen die sichersten Kenntnisse der Geschichte und der Vergangenheit der protestantischen Ansiedler. Als Beispiel sei hier nur sein Buch „Historisch-statistischer Beitrag zum deutschen Kolonialwesen in Europa nebst einer kurzen Beschreibung der deutschen Ansiedlungen in Galizien“ genannt.
Als Geologe und Geograph erwarb er sich durch die Erforschung der Karpaten wissenschaftliches Ansehen und veröffentlichte mehrere Fachbücher. Bei seinem Tod lag druckfertig eine im Auftrag Wiens verfasste geographisch-statistische Beschreibung Galiziens vor.
Für die Orts- und Familienforschung sind die sog. „Bredetzky- Listen“ noch heute von großer Wichtigkeit. Bredetzky war nach seinem Studium in Jena u. a. zweiter Prediger in der evangelischen Gemeinde Wien und 1805-1806 Seelsorger in Krakau. Nach dem frühen Tod Paulinis wurde er Pfarrer und Senior in Lemberg und verwaltete die verwaiste galizische Superintendentur, obwohl er erst am 29.01.1808 zum Superintendenten ernannt wurde.
Bredetzky war der erfahrene, politisch und strategisch denkende Kopf, den die evangelische Kirche in ihrer schweren Anfangszeit so dringend brauchte, ein Kämpfertyp, energiegeladen, furchtlos im Umgang mit der weltlichen und kirchlichen Obrigkeit und hart im Umgang mit sich selbst und den Pastoren, und das Ganze gepaart mit einem analytischen Scharfsinn und unbändigem Durchsetzungsvermögen. Mit seiner Geisteshaltung war Bredetzky in vielen Fragen seiner Zeit voraus. Seine Leistungen als Pastor von Lemberg und Superintendent für die evangelische Kirche Galiziens und der Bukowina, über die in unzähligen Berichten detailliert geschrieben wird, sind im Gedächtnis der Galiziendeutschen für immer eingebrannt.
Die durch seinen Tod hinterlassene Lücke konnte von seinen Nachfolgern lange nicht geschlossen werden.